KANN WEIN SCHLECHT WERDEN `?
Man könnte denken, dass das junge Paar da oben auf dem Bild, nach einem Haltbarkeitsdatum Ausschau hält. Vergeblich, denn so ein Datum existiert nicht und wird daher auch nicht ausgewiesen. Weine können oft ein oder sogar mehrere Jahre lang lagern und reifen. In manchen Fällen werden sie während der Zeit in der Flasche obendrein noch besser. Während normale, trockene Weißweine bis zu zwei Jahre altern können, sind es bei Rotweinen in der Regel drei bis fünf. Zu Recht denkt man da, dass so ein Wein ganz schön robust ist. Aber kann ein Wein eigentlich auch schlecht werden ? Die Frage ist ziemlich einfach zu beantworten. Natürlich kann ein Wein schlecht werden und es gibt viele Gründe die dazu führen können.
WEIN NICHT ZU LANGE LAGERN
Die Weinwelt ist noch von vielen Halbwahrheiten geprägt. So hört man zum Beispiel immer wieder den Spruch, dass ein Wein umso besser wird, desto älter er ist. Das stimmt leider nicht ganz und gilt maximal für sehr hochwertige und dementsprechend kostspielige Erzeugnisse. Ein Beispiel dafür wäre zum Beispiel Barolo. Doch auch so ein Exemplar kann seinen Zenit überschreiten. Zwar kann ein guter Barolo locker 20 Jahre lagern, doch irgendwann baut er ab und zum Schluss ist er nicht mehr genießbar. Der Wein wird schlecht.
Das Weine so lange lagern können, liegt vor allem an den Tanninen. Sie bilden eine Art natürlichen Schutz. Im Laufe derzeit verfliegen diese Tannine und somit ist der Wein nicht mehr vor „Oxidation“ geschützt. Außerdem kann auch der Korken über so lange Zeit zu trocken werden. Dadurch lässt er dann Luft in die Flasche, was die Alterung nochmal extrem beschleunigt.
Also. Das Alter spielt eine große Rolle dafür, ob ein Wein schlecht werden kann. „Normale“, hochwertige Weine im Preisbereich zwischen 5 – 15 Euro, haben eine Lagerfähigkeit von circa 1-5 Jahren. Einmal geöffnet, ist diese Zeit extrem eingeschränkt. Wer mehr darüber lesen möchte wie lange geöffneter Wein haltbar ist, findet darüber einen Beitrag in unserem Blog
WEINFEHLER
Neben der zu langen Lagerung, können auch sogenannte „Weinfehler“ der Grund dafür sein, das Wein schlecht wird. Und obwohl heutzutage viele Winzer und Kellereien, modernste Technologie verwenden kommt es immer noch überraschend häufig zu solchen Fehlern. Vom vielleicht bekanntesten Fehler hat fast jeder Weintrinker schon gehört. Der Korkton. Außerdem kann ein Wein auch unangenehm perlen oder nach Pferdeschweiß riechen. Sehr unappetitlich.
WEIN BEI DER RICHTIGEN TEMPERATUR LAGERN
Für die Haltbarkeit eines Weines spielt die Temperatur bei der Lagerung eine wichtige Rolle. Dafür braucht man nicht unbedingt einen Weinkühlschrank oder ähnliches. Es reicht darauf zu achten, dass die Weine nicht über längere Zeit, Temperaturen von über 28°C ausgesetzt sind. Denn bei dieser Hitze fängt der Wein an zu „schwitzen“. Er wird dadurch im Geschmack schal und konturlos. Andererseits sollte man einen Wein auch nicht zu kalt lagern. Hat man mal vergessen, den Weißwein kalt zu stellen, legen viele Leute die Flasche ins Gefrierfach. Passt man dabei nicht auf, bildet sich schnell Eis. Dadurch kann es nicht nur dazu kommen, dass sich der Korken aus der Flasche drückt. Sie kann sogar komplett platzen. Außerdem verliert der Wein dadurch seine Aromen und wird schlecht.
SONNE LÄSST DEN WEIN SCHLECHT WERDEN
UV-Strahlung kann dafür sorgen, dass ein Wein schlecht wird. Sowohl die Sonne als auch künstliches Licht können zu unangenehmen Gerüchen und faden Geschmack führen. Deshalb setzen viele Winzer auf Flaschen mit dunklem Glas. Es dient als eine Art UV-Schutz. Trotzdem sollte man seinen Wein lieber in dunklen Räumen lagern.
ERKENNEN OB EIN WEIN SCHLECHT GEWORDEN IST
Ob er schlecht geworden ist, kann man an vielen kleinen Details erkennen. Manchmal muss man den Wein dafür nicht mal probieren.
- Oft kann man bereits an der Farbe des Weines feststellen, ob dieser noch gut ist. Junge Rotweine haben meist eine kräftige, rote Farbe. Mit dem Alter verblasst diese Farbe und wandelt sich von rot zu braun. Also ist ein Rotwein mit sehr bräunlicher, blassmatter Farbe wahrscheinlich hinüber. Beim Weißwein hingegen, wird die Farbe mit der Zeit intensiver. Während er frisch noch hell und glänzend ist, wird er im Alter immer gelber und undurchsichtiger. Ein sehr, sehr gelber Weißwein könnte also schon schlecht sein. Da verschiedene Rebsorten und Produktionsmethoden aber auch verschiedene Farbtöne erreichen können, muss man schon sehr geübt sein um an der Farbe zu erkennen ob ein Wein schlecht geworden ist. Man sollte sich nicht allein darauf verlassen.
- Falls der Füllstand in einer ungeöffneten Flasche Wein, deutlich niedriger ist als er sein sollte, kann das ein Indiz dafür sein, dass der Wein schlecht geworden ist. Denn mit einem undichten Verschluss kommt Luft in die Flasche. Der Wein reduziert sich und oxidiert. Ein weiteres Anzeichen kann sein, wenn der Korken sich schon etwas aus der Flasche herausgedrückt hat. Eindeutig feststellen, ob dann noch alles in Ordnung ist, geht am Besten über’s probieren.
- Riecht der Wein nach feuchtem Karton oder wie ein nasser Hund, mit dem man gerade von einem regnerischen Spaziergang zurückkommt, stimmt ebenfalls etwas nicht. Wird dieser Geruch im Laufe der Zeit immer penetranter, hat der Wein wahrscheinlich einen Korkfehler.
- Manchmal hat ein bereits älterer Wein, einen sehr süßen Duft und Geschmack. Wie zum Beispiel ein Portwein. Obwohl er diesen nicht haben sollte. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Lagerfähigkeit überschritten wurde oder der Wein zu lange zu warm war.
Achtet man darauf, seine Weine nicht im Regal zu vergessen und sie einigermaßen kühl und dunkel zu lagern, hat man selten Probleme und muss sich wenig Sorgen machen. Selbst Weißweine halten sich 1-2 Jahre. So kann man ruhigen Gewissens seine Vorräte auffüllen ohne Angst zu haben, dass man es nicht schafft alles zu genießen. Die Weine bei vinoamano sind oft sofort trinkbar und haben eine Lagerzeit von 1-5 Jahren oder länger.